Gebrauchte Ferngläser

Ein gebrauchtes Fernglas zu einem bedeutend niedrigeren Preis zu kaufen ist meist verlockend. Man sollte jedoch nicht die Fallen vergessen, die bei einem gebrauchten Fernglas bestehen können.

Ein Marken Fernglas, nur wenige Jahre alt, zu einem Schleuderpreis. Da leuchten die Augen so mancher Schnäppchenjäger. Aber Vorsicht, meist ist immer ein Haken an der Sache. Gerade bei Auktionen im Internet, bei denen man das Fernglas vor dem Kauf nicht selbst inspizieren kann und eine Rückgabe wegen eines Privatverkaufs explizit ausgeschlossen wird, heißt es Augen auf- und lieber die Finger davon lassen. Selbst wenn hoch und heilig geschworen wird, dass das Objektiv einwandfrei ist und verschiedene Qualitätskriterien erfüllt sind, sollte man trotzdem vorsichtig bleiben.

Eine Güte- oder Qualitätsbeurteilung lässt sich anhand von Fotos in keinster Weise anstellen. Auch man selbst kann auf dem ersten Blick meist nicht alles erkennen. Der Fachmann ist deshalb gefragt.

Dieser kann die Dichtigkeit prüfen und feststellen, ob z.B. Trübungen, Beschlag oder Staubablagerungen vorhanden sind. Kleinste Kratzer mögen einem nicht stören und einen weitaus niedrigeren Preis rechtfertigen- aber selbst der kleinste Kratzer kann den Bildeindruck gewaltig durch z.B. Reflexionen, Lichtstreuung oder Lichtbeugung stören. Verschiedene Prüfungsverfahren, die z.B. die Vergütung, Farbneutralität, Austrittsblende etc. begutachten, sollten zudem durchgeführt werden.

Haben gebrauchte Ferngläser diese Tests erfolgreich bestanden, kann man auch wohlgemut in die Preisverhandlung gehen. Große Schnäppchen sind jedoch meist nicht zu machen, da besonders gebrauchte Top-Produkte auf dem Gebrauchtwarenmarkt rar sind und nur schwer zu bekommen sind. Taucht dann doch einmal ein gut erhaltenes Stück auf, kann der Preis von einem Moment auf den anderen in die Höhe schnellen. Dies liegt daran, dass viele, die ein teures Gerät kaufen, dieses auch beim Kauf eines neuen Fernglases behalten. Gebrauchte Ferngläser gelten deshalb nicht ohne Grund als Konsumgüter- und als gute Geldanlage.